Buenos Aires

Schon früh morgens fahren wir los, um die im Großraum 14 Mio. Einwohner zählende Hauptstadt Argentiniens zu erkunden. Alles ist ruhig an diesem Samstag, denn die wohlhabenden Argentinier sind wohl alle in Punta del Este oder am Rio Plata Strand. Die Rundfahrt läßt uns den Prunk der Kolonialarchitektur erkennen, fast ein wenig erinnert es uns an den Stil von Paris. Leider merkt man aber auch, dass die Stadt, wohl durch die Korruption der  Machthaber der letzten Jahrzehnte die Hochblüte hinter sich hat. Schön sind aber dennoch die alten Gebäude an denen wir vorbeikommen: Kathedrale, Teatro Colón, Obelisco bis hin zum Cafe Tortoni und den Galerias Pacifico.

Im Stadtteil “La Boca” in Hafennähe eröffnet sich uns schon mittags lebhaftes Treiben in den bunten Gassen: von den Balkonen grüßt so mancher Maradona, vor den Lokalen wird Tango getanzt und überall sieht man die Einheimischen mit ihren Mate-Tee-Bechern.

Während der langen Fahrt durch den grünen Stadtteil Palermo freuen auch wir uns mit den Einwohnern, die auf den großen Grünflächen die Sonne genießen, hat doch Buenos Aires selbst keinen Strand. Dort kommen wir dann auch am Friedhof Recoleta an, wo sich uns eine eigene Welt von kleinen Mausoleen eröffnet. Die eng aneinandergereihten Familiengruften einmal in Carrara-Marmor, einmal im Jugendstil, einmal aus Granit, jede ein Kunstwerk in sich und einzigartig. Und mitten drinnen, eindeutig erkennbar durch das einzige wo Blumen liegen, jenes der Familie Duarte wo “Evita” Peron derzeit wieder ihre letzte Ruhestätte gefunden hat. Viel zu jung mit 33 gestorben, wird sie noch heute als Wohltäterin und Kämpferin für die Rechte der Armen, der Frauen und der Arbeiter verehrt: Ein wenig “Don’t cry for me Argentina…” liegt in der Luft.

Tango Argentina steht am Abend am Programm und wird nicht nur in den vielen Shows in der Stadt, sondern auch immer wieder auf der Straße von den Menschen gelebt. Das Bandoneon mit seinem typischen Klang spielt dazu manche Melodie des bedeutendsten Tango-Musikers Astor Piazzolla. Es ist Gott sei Dank nicht unser letzter Tag in Buenos Aires, schon alleine wegen der fantastischen Parillada, wo wir mittags froh waren, dass eines der vielen argentinischen Rinder hier am Grill landete und wir keine Vegetarier sind.

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