Colombo, Sri Lanka

Schon die halbe Nacht haben wir nach 7 Tagen wieder Land in Sicht und fahren entlang die Küste der Träne im Indischen Ozean, wie de Einheimischen die südlich Indiens liegende Insel bezeichnen. Das sehr fruchtbare Land lebt vorwiegend von Kautschuk, Tee, Kokosnussprodukte und verstärkt auch vom Tourismus, was mit den Traumstränden und der echten Ayurveda-Medizin ganz gut gelingen dürfte. Die Spuren des verheerenden Tsunamis von Weihnachten 2004 sind weitestgehend beseitigt und neben dem pulsierenden Altstadtzentrum Pettah mit seinem bunten Markt entsteht eine moderne Großstadt. Die 400.000 Tuck-Tucks als dreirädriges Fortbewegungsmittel sind dennoch nicht wegzudenken, auch nicht im vornehmeren Stadtteil Cinnamon Gardens, wo es üppige Vegetation aber, nicht wie der Name vermuten läßt, nur mehr einen Zimtbaum gibt.

Viele kennen das Land noch als Ceylon, was jedoch seit der Unabhängigkeit 1948 von Groß Britannien nur mehr als Marke für den im Hochland angebauten weltbekannten Tee verwendet wird. Die Insel war zuerst in portugiesischem Besitz, hatte doch Vasco da Gama die Zimtreichtümer entdeckt. Die findige niederländische VOC-Vereinigde Oostindische Compagnie sicherte sich aber von den herrschenden Königen das Zimtmonopol, und kontrollierte bald den ganzen Handel. 1802 wurde das Land über indischen Einfluss zur britischen Kronkolonie, bevor im 19. Jahrhundert, gestützt durch eine buddhistische Erneuerungsbewegung, das Nationalbewußtsein erwachte, das 1948 in die Unabhängigkeit von Großbritannien führte. Anfang der 70er Jahre entwickelte sich ein blutiger Konflikt zwischen den hinduistischen Tamilen und den buddhistischen Singalesen, der das Land bis 2009 in einen 26-jährigen und hohen Blutzoll fordernden Bürgerkrieg stürzte. Die nunmehr befriedete Demokratische Sozialistische Republik Sri Lanka erleben wir hier in Colombo  als saubere, aufstrebende Metropole mit sehr stolzen und unheimlich freundlichen Einwohnern.

Der Große Anteil der Buddhisten mit 75 % der Bevölkerung, die ja von der Lehre her Vegetarier sind, macht es auch leicht in der Altstadt mitten unter den Einheimischen einen vegetarischen Mittagsimbiss einzunehmen. Wir entscheiden uns für allerlei Rollen und Fladen, nicht für das Curry mit Reis, über das wir uns ohne Gabel dann doch nicht drübertrauen, denn gegessen wird vom Teller mit den Fingern.

Ein Tag ist viel zu kurz, gäbe es im Hinterland noch so viel von der Tee- und Gewürzinsel und “Perle des Indischen Ozeans” zu erkunden. Weiter geht es zu unserem nächsten Ziel: Cochin in Indien

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*